Roche Empfangs- und Auditoriumbau Peak
Auditorien
Gesundheitswesen
2014 - 2017
Kaiseraugst
Nur wenige Materialien wie Sichtbeton, Terrazzo, Ulme oder Bronze sowie üppige Raumhöhen prägen den von Nissen Wentzlaff Architekten für F. Hoffmann La-Roche AG entworfenen Auditoriumbau. Im Verborgenen aber liegt der Reiz des Hightech, der Technik und Gestaltung kombiniert.
Mit Gestaltung und Technik glänzen
Mit der Vorgabe erdbebensicher zu bauen, hat die KST AG in Bezug auf Technik und Materialisierung eine massgeschneiderte Lösung realisiert, welche die Stahl- und sichtbare Holzkonstruktion, die Medien-Riggs bis hin zu den Wasserkühl- und -heizdecken mit Holz-, Bronze- oder Gips-Finish beinhaltet.
In den zwei kleinen Auditorien und dem darüber liegenden, etwa 450 Plätze bietenden grossen Auditorium prägt vorvergraute Ulme die Wände sowie die Ränder der mikroperforierten Wasserkühl- und -heizdecken, Typ WKD-V-EHF. Schall und Wärme schlucken rückseitig aufgelegte Akustikmatten und die akustisch wirksame Perforation des auf wärmeleitfähige Aluminiumwabenplatten verklebten Echtholzfurniers. Dabei fällt diese aufgrund des dunklen, deutlich strukturierten Holzes der Ulmen optisch kaum auf.
Im zentralen Deckenbereich liegen um sechs Grad geneigte und elegant beleuchtete Bronzeplatten. Die immensen Horizontalkräfte dieser Sonderlösung einer Wasserkühl- und -heizdecke mit Bronzeplatten werden über abgehängte Stahlträger in die Seitenwände geleitet. Die Längs- und Querrippen der Holzkonstruktion darunter tragen Lautsprecher und Medien-Riggs mit Seilwinden. Für das Auge unsichtbar: Dank Drehlagern und Stossdämpfern lassen sich sowohl die 80 Kilogramm schweren Bronzeplatten für Revisionszwecke als auch die Echtholz-furnierten Aluminiumwabenplatten mühelos herunterklappen.
Ungelocht und mit schweren Akustikmatten versteift, reflektieren die klimaaktivierten Bronzeplatten den Schall im Sprechbereich. Weil sich Bronze prinzipiell schlecht eignet, um über Strahlung zu heizen oder zu kühlen, entwickelte KST AG gemeinsam mit einer Partnerfirma einen Speziallack. Dieser verändert das Material optisch nicht, erhöht den Emissionsgrad aber um ein Mehrfaches.
Schlicht fast schon unscheinbar klimatisieren vollflächige, fugenlosen Gipskühl- und heizdecken, Typ FKD, den Eingangsbereich, wo sich die Wartezonen, Garderoben, Toiletten und ein Roche-Shop für Besucherinnen und Besucher befinden, sowie die Erschliessungsflächen der oberen Geschosse.